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09 | 11 | 2012

Mentaltraining: 1. Platz bei der BH2

Geschrieben von um 19:22 Uhr

Jeannette macht bei mir den Online-Workshop Mentaltraining und hat im September auch an dem Aufbau-Mentaltraining bei Clicker Doggies Schweiz teilgenommen. Sie meint, ihr Erfolg sei auch meine Schuld B-)

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25 | 05 | 2009

Selbstwertroute

Geschrieben von um 9:45 Uhr

Vorbereitung

Drucke dir die Liste routenpunkte.pdf aus.

Überlege, in welcher Umgebung du dich wirklich wohlfühlst. Das kann deine Wohnung oder ein Zimmer in deiner Wohnung sein, dein Garten, ein bestimmter Spazierweg usw. Schon der Gedanke an die Route sollte ein gutes Gefühl bei dir hervorrufen.

Route festlegen

Lege jetzt eine Route mit 9 Punkten durch diese Umgebung fest. Das sollten markante Stellen oder Objekte sein. Die Objekte sollten mittlere Größe haben und einen Abstand von 0,5 (in der Wohnung) bis ca. 20 Meter (im Freien).

Die Objekte sollten fest sein, d.h. wähle keine Routenpunkte, deren Position häufiger wechselt. Wir wollen uns die Punkte ja in einer bestimmten Reihenfolge merken.

Dann lege jetzt eine Route fest und schreibe die Routenpunkte in der Reihenfolge, in der du sie abläufst, in die Liste ein.

Präge dir die Routenpunkte in der Reihenfolge ein. Stell sie dir vor deinem inneren Auge vor. Du kannst dabei auch anfangs den Weg real gehen und das Objekt dabei anfassen.

Routenpunkte verknüpfen

Wenn du die Reihenfolge auswendig kannst, geht es weiter. Jetzt werden die einzelnen Routenpunkte kreativ mit folgenden Dingen verknüpft:

  • drei Dinge, die du gut kannst:

Was sind deine Stärken? Mache dir ein Bild von jeder dieser Stärken und verknüpfe die mit den ersten drei Routenpunkten.

  • drei Dinge, die du schön und toll an dir findest:

Aussehen, Augen, Charakter, gut zuhören zu können usw. Diese drei Dinge verknüpfst du mit den nächsten drei Routenpunkten.

  • drei Dinge, die du in deinem Leben gut hinbekommen hast:

Hast du tolle Freunde? Einen tollen Job…? Diese drei Dinge verknüpfst du jetzt mit den letzten drei Routenpunkten.

Geschichte erfinden

Denke dir jetzt eine Geschichte aus, in der die 9 Dinge mit den Objekten der Route verknüpft werden. Je lustiger und verrückter die Geschichte ist, umso besser kannst du sie behalten. Auch hier hilft es oft, wenn du dabei die Routenpunkte abläufst und anfasst.

Wenn du an die Eigenschaften denkst, dann spüre dem guten Gefühl nach, dass diese Eigenschaft in dir erzeugt. Was ist das für ein Gefühl? Wo genau sitzt es? Bewegt es sich oder ist es fest an einer Stelle?

Laufe die Route mental ab und spüre den angenehmen Gefühlen nach, die sich an jedem Punkt einstellen…

Wenn du jetzt in einer Situation bist, in der dir nichts gelingt oder du verunsichert bist oder… – dann erinnere deine Selbstwertroute und die damit verknüpften positiven Erinnerungen werden sich einstellen. So bekommst du Zugang zu deinen Ressourcen!

Und wenn du möchtest, kannst du die Route natürlich verlängern und weitere Routenpunkte anfügen.

Beispiel

Eine meiner Routen führt durch mein Arbeitszimmer. Ich bin sehr gern in meinem Arbeitszimmer, das ist für mich ein Ort, an dem ich ruhig und konzentriert arbeite.

Routenpunkte

Wenn ich zur Tür reinkomme, laufe ich im Gegenuhrzeigersinn durch das Zimmer:

  1. Kalender
  2. Dachfenster
  3. Bücherregal
  4. Schreibtisch
  5. Telefon
  6. Schreibtischlampe
  7. Monitor
  8. Ablagekörbe
  9. Drucker

Jetzt überlege ich mir, was ich besonders gut kann, was ich an mir mag und was ich besonders gut hinbekommen habe und trage die 9 Dinge in die Liste ein.

Geschichte

Und jetzt mache ich daraus eine Geschichte, um die Routenpunkte mit den positiven Eigenschaften zu verknüpfen:

Wenn ich durch mein Arbeitszimmer laufe, dann schaue ich auf meinen Kalender, der die Form eines Ohres hat (=zuhören). Ich schaue aus dem Dachfenster und kann weit Entferntes klar und deutlich sehen (=das Wesentliche erkennen). Ich diskutiere mit den Büchern im Bücherregal: frage nach, erkläre.

Mein Schreibtisch biegt sich vor Lachen und das Telefon nimmt ständig neue Formen an (=Flexibilität). Die Schreibtischlampe tänzelt wie eine Boxerin vor mir hin und her, um meinen Schlägen auszuweichen (=Schlagfertigkeit).

Auf dem Monitor ist das Bild meiner Tochter zu sehen und die Skripte in meinen Ablagekörben machen eine Jonglage. Auf dem Drucker tanzen meine besten FreundInnen Ringelreihe.

Diese Geschichte male ich mir noch intensiver aus. Ich füge Farben, Töne und Gerüche dazu und spüre an jedem Routenpunkt dem Gefühl in meinem Körper nach, das diese Eigenschaft in mir auslöst…

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22 | 02 | 2009

Anker setzen – auf Erfolg programmieren

Geschrieben von um 10:52 Uhr

Anker

Viele SpitzensportlerInnen arbeiten mit einem Mental-Coach zusammen, um sich optimal auf einen Wettkampf vorzubereiten. Und bei nahezu gleichem Können ist es immer häufiger die mentale Einstellung, die über den Sieg entscheidet.

Wir haben uns in den letzten Jahren viel mit dem lerntheoretischem Hintergrund, positiver Erziehung mit und ohne Clicker auseinander gesetzt und gelernt, unseren Hund bestmöglich auf den Wettkampf vorzubereiten.

Aber wie sieht es mit der Vorbereitung des Menschen aus? Unsere Hunde sind sehr empfänglich für unsere Emotionen, unser Lampenfieber vor einem Wettkampf. Unsere Unsicherheiten und Ängste übertragen sich auf den Hund und es kommt zu Fehlern.

Wir müssen also an uns arbeiten, ruhig und konzentriert in den Wettkampf gehen, damit der Hund seine gewohnte Leistung bringen kann.

Du hast dir das schon so oft vorgenommen? Aber dann am Startpunkt schlägt die Aufregung wieder über dir zusammen? Du merkst es, kannst aber nichts dagegen tun?

Die gute Nachricht…

Doch, du kannst etwas dagegen tun! Es gibt Übungen, mit denen du lernen kannst, dich so zu beeinflussen, dass du auf den Punkt genau ruhig und gelassen sind.

Eine möchte ich dir heute vorstellen – das Anker setzen .

Wir bestimmen, wie wir uns fühlen

Vielleicht hast du am Abend vor einem Wettkampf ein flaues Gefühl im Magen, bist unruhig und schläfst schlecht. Wenn du jetzt daran denkst, was passiert mit dir? Wahrscheinlich spürst du diese unguten Gefühle.

Erinnere dich  sich jetzt an deinen schönsten Urlaub –was fühlst du dich  jetzt?

Steigt vielleicht ein Bild vor dir auf? Riechst du vielleicht das Meer? Hörst du vielleicht ein Lied, das sich für dich mit diesem Urlaub verbindet?

Wenn wir uns etwas vorstellen oder uns an etwas Vergangenes erinnern, dann rufen wir damit auch die verbundenen Gefühle wach. Unsere Gedanken beeinflussen also, was wir fühlen und lassen innere Bilder entstehen.

Denke an dein  Ziel

Regel Nummer 1:
Setze dir ein konkretes Ziel. Überlege dir genau, wie du dein Ziel umsetzen willst, was du bis zu einem festgesetzten Zeitpunkt erreichen willst.

Ziele richten unser Denken und dadurch unsere Handlungen aus. Du wirst viel aufmerksamer deine Schritte in die richtige Richtung bemerken und verstärken.

Das Gehirn erkennt keine Verneinungen

Regel Nummer 2:
Im Parcours sind nach einem Gerät Hürde und Tunnel auf gleicher Höhe aufgebaut. Der Hund soll über die Hürde springen. Du weißt aber, dass er immer viel lieber durch den Tunnel läuft.

Wenn du jetzt denkst: „Hoffentlich nimmt er nicht wieder den Tunnel“, kommt im Gehirn und damit auch bei deinem Hund an: „Tunnel, Tunnel, Tunnel “.

Überlege dir einmal, wie verwirrend das für deinen Hund sein muss: du sagst laut ” Sprung “, aber dein Unterbewusstsein übermittelt dem Hund „Tunnel, Tunnel, Tunnel “. Der Hund spürt deine Unsicherheit und läuft natürlich durch den Tunnel.

Konzentriere dich also darauf, was du erreichen willst und dein Hund wird eindeutige Signale von dir empfangen.

Versuche es doch mal selbst: Denke nicht an einen rosa Elefanten mit grünen Punkten! Und was passiert? Natürlich denkst du  gerade jetzt an einen rosa Elefanten mit grünen Punkten.

Du bestimmst, wie du dich fühlst

Regel Nummer 3:
Bestimme selbst, wie du reagierst, wie du dich fühlst.

Die Situation:
Du läufst mit deinem Hund spazieren. Es ist wunderschönes Wetter, die Sonne scheint auf dich nieder, und es duftet herrlich. Dein Hund springt freudig vor dir her und wartet darauf, dass du das Spielzeug wirfst. Du fühlst dich rundum wohl.

Da rast auf einmal von hinten ein Fahrradfahrer heran. Du bemerkst ihn erst, als der Fahrtwind dich streift und springst erschrocken vom Weg. Es gelingt dir gerade noch, deinen Hund auf die Seite zu rufen – der Fahrradfahrer fährt einfach weiter…

Du ärgerst dich ganz schrecklich über diesen rücksichtslosen Fahrradfahrer und beginnst zu fluchen. Das gute Gefühl ist wie weggeblasen. Schauen wir uns einmal genauer an, was hier passiert ist.

Das Ergebnis:
Du bist sauer. Das ist die subjektive Erfahrung. Wie ist es dazu gekommen? Du hast auf einen kinästhetischen und visuellen Reiz, nämlich das rücksichtslose Überholmanöver des Radfahrers mit einem sehr starken negativen Gefühl reagiert. Auf einmal hast du schlechte Laune.

Bringt aber nichts. Der Radfahrer ist weg und dein Hund wartet darauf, dass du wieder mit ihm spielst. Aber es gelingt dir nicht, deinen Zorn in den Griff zu bekommen…

Das negative Programm verändern

Wie kannst du dieses Programm verändern? Du könntest dir natürlich vornehmen, zukünftig auf solche Raser mit Gelassenheit zu reagieren. Dazu musst du schauen, wie dein Programm für Gelassenheit aussieht. In welcher Situation kann dich nichts aus der Ruhe bringen, bist du gelassen?

Wenn du das Programm für Gelassenheit kennst, tauschst du das Programm Ärger durch das Programm Gelassenheit aus.

Und genauso kannst du für Wettkampfsituationen unerwünschte Gefühle durch hilfreiche Programme ersetzen. Du kannst dich darauf programmieren, kein Lampenfieber zu haben, dich von Zuschauern oder Richtern nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, d.h. ruhig und gelassen zu sein.

Das hört sich ganz einfach an – ist es auch!

Es gibt Übungen, die dich dabei unterstützen, das Programm für Gelassenheit „auf Knopfdruck“ abzurufen.

Du kanns dir z.B. einen Anker für das Programm Gelassenheit setzen. Dazu erinnerst du dich  an Situationen, in denen du ruhig und gelassen warst. Die müssen überhaupt nichts mit dem Hundesport zu tun haben.

Programm Gelassenheit

Situationen finden

Suche mindestens drei Situationen, in denen du das Gefühl Gelassenheit hattest. In welcher Situation war das Gefühl am stärksten?

Versetze dich jetzt in diese Situation zurück. Vielleicht gelingt dir das besser, wenn du die Augen dabei schließt…? Und jetzt spüre in dich hinein. Wie fühlt sich Gelassenheit für dich an?

Oft bekomme ich an dieser Stelle die Antwort: „Gut“. Das ist aber keine Beschreibung des Gefühls.

Gefühl beschreiben
  • Wo genau sitzt dieses Gefühl?
  • Bleibt es immer an einer Stelle oder bewegt es sich?
  • Wie genau bewegt es sich?
  • Wohin bewegt es sich?
  • Ist es warm oder kühl?
  • Bleibt das Gefühl immer gleich oder verändert es sich in der Stärke?
  • Welche Farbe würdest du diesem Gefühl geben?

Anfangs wird es dir noch etwas schwer fallen, Gefühle zu beschreiben, doch mit etwas Übung wird es dir immer besser gelingen.

Bei mir ist es z.B. ein warmes, leichtes Gefühl im Bauch, das sich nach oben hin strahlenförmig ausbreitet. Wenn ich dem Gefühl eine Farbe geben würde, wäre es ein warmes Orange.

Jetzt versuche es bitte noch einmal. Stelle dir vor, ich wäre eine Marsfrau und hätte überhaupt keine Ahnung, wie Menschen so fühlen. Und du beschreibst mir dein Gefühl für Gelassenheit so genau, dass ich es mit-fühlen kann.

Du weißt jetzt genau, wie sich dein Gefühl von Gelassenheit anfühlt. Begib dich noch einmal in diese Situation hinein und spüre, wie sich Gelassenheit anfühlt. Vielleicht hörst du in dieser Situation auch noch etwas oder du verbindest einen bestimmten Geschmack mit diesem Gefühl oder vielleicht fällt dir noch etwas ganz anderes auf…?

Gefühl ankern

Wenn du ganz tief in diesem Gefühl bist, kurz vor dem Höhepunkt, dann drücke Daumen und Mittelfinger der linken Hand zusammen. Jetzt hast du einen „ Anker installiert “. Je intensiver du in diesem Gefühl drin warst, desto wirksamer ist der Anker.

Anker abrufen

Wenn du jetzt das Programm Gelassenheit benötigst, dann rufe den Anker wieder ab, indem du Daumen und Mittelfinger der linken Hand drückst. Versuche es…

Anker stapeln

Du kannst den Anker auch verstärken, in dem du die Übung mit anderen Situationen, in denen du gelassen warst, wiederholst. Das nennt man Anker stapeln .

Nichts Neues

Eigentlich ist das Ankern nichts Neues. Du hast es nur noch nie so bewusst angewendet. Viele SportlerInnen haben Maskottchen, machen bestimmte Gesten, bevor es los geht. Das alles sind Anker…

Qualifiziertes Hundetraining ist die eine Seite des Erfolges – eine konzentrierte und selbstsicherere HundeführerIn die andere. Bereite auch du dich mental auf einen Wettkampf vor. Stelle die Weichen auf Erfolg.

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