Artikel

27 | 01 | 2012

Walt-Disney-Strategie

Neue Möglichkeiten entdecken

Mit destruktiver Kritik machen wir uns und anderen häufig das Leben schwer. Wir sind zu schnell dabei, Vorschläge zu verwerfen und wissen viele Einwände, warum etwas nicht funktionieren kann. Leider führt das oft dazu, dass wir handlungsunfähig werden, also gar nichts mehr tun. Hier können wir von Walt Disney lernen.

Walt Disney hat in seinem Leben Ziele verwirklicht und Dinge erreicht, die den meisten Menschen völlig unmöglich erschienen sind. Das lag an seiner Kreativitätsstrategie: Er tat seine berufliche Arbeit nämlich nicht an einem Ort, sondern an mehreren. Vor allen Dingen bei der Entwicklung neuer Ideen reservierte er drei unterschiedliche Plätze.

An einem Ort träumte er, an einem zweiten Ort fragte er sich, wie man solche Traumbilder umsetzen könnte und am dritten Ort unterzog er seine Pläne einer kritischen Prüfung.

3 Rollen

Er spielte also mit drei Rollen:

  • der TräumerIn
  • der RealistIn
  • der KritikerIn

Er spielte immer nur eine dieser Rollen und diese nacheinander. Das machte wohl seinen großen Erfolg aus.

Wir vermischen diese Rollen häufig. Wir träumen und überlegen uns gleichzeitig, wie wir den Traum umsetzen können. Wenn wir einen Plan machen, überlegen wir uns schon die möglichen Kritikpunkte. Und wenn wir jemanden kritisieren, dann versuchen wir bewusst konstruktiv zu sein.

Trenne diese Rollen konsequent und verwende Disneys Strategie, um deine eigenen Ziele zu verwirklichen.

1. TräumerIn

Suche nach Zielen und Visionen. Mache dir keine Gedanken darum, ob sich diese Gedanken umsetzen lassen, sondern schwelge in deinen Phantasien.

Es ist dir völlig egal, wie man das jemals umsetzen soll, ob das realistisch ist, inwieweit das klappt, ob sich das lohnt… Du träumst! Du phantasierst! Du lässt deinen Visionen freien Lauf…

2. RealistIn

Nun nimm die Rolle der Realistin ein und frage dich, wie du die Ideen umsetzen, den Traum realisieren kannst. Alles ist möglich. Dir stehen alles Geld, alle Zeit und alle Ressourcen der Welt zur Verfügung.

Frage dich nicht, ob die Idee umsetzbar ist. Du musst dir auch keine Gedanken darüber machen, ob der Traum, die Idee toll ist oder sich lohnt.

Mache dir einen Plan. Überlege, über welche Mittel und Möglichkeiten du bereits verfügst und welche Mittel, Möglichkeiten und Menschen du noch benötigst. Plane die Schritte zur Umsetzung der Idee. Gehe immer davon aus, dass dein Plan sich umsetzen lässt.

3. Kritikerin

In der Rolle der KritikerIn betrachtest du den Plan und untersuchst ihn auf seine Schwachpunkte. Finde die Fehler, die Illusionen. Bemühe dich nicht, konstruktiv oder nett zu sein. Sage einfach, was Sache ist…

Zurück auf Anfang

…und wieder 1. TräumerIn

Und danach wirst du wieder zur TräumerIn. Du nimmst die Kritik nicht persönlich, sondern erweiterst deine Vision so, dass die Kritik sich auflöst.

Es ist wichtig, dass du die Kritikpunkte Schritt für Schritt durchläufst und deinen Traum erweiterst, nicht etwa zurechtschnippelst oder zusammenstutzt.

Beispiel

Dein Traum ist es, auf einen Wettkampf in die USA zu fahren. Dein Kritikpunkt ist zum Beispiel. dass du nicht genügend Geld hast. Der erweiterte Traum könnte dann sein, dass du reich bist.

Wenn deine Kritik ist, dass du alleine bist und dir sowieso keiner hilft, dann ist deine erweiterte Vision, dass viele begeisterte und hilfsbereite Menschen um dich herum sind.

Vielleicht wirst du jetzt  einwenden, dass der Traum nun aber völlig unrealistisch wird! Das ist richtig!

Du bist ja auch in der Rolle der Träumerin, deine Aufgabe ist es nicht, realistisch zu sein.

Die Realistin kommt in nächsten Schritt wieder dran. Finde Möglichkeiten, deinen Traum umzusetzen.

Und jetzt kommt die Kritikerin ins Spiel. Was kann so nicht funktionieren? Wenn du alle Kritik in deine Vision integriert hast, gehst du wieder in die Träumerin und erweiterst deinen Plan, um den neuen Traum zu realisieren…

..und dann übst du wieder Kritik an dem neuen Plan…

…und dann erweiterst du wieder deine Vision…

…und immer so weiter, bis du eine große Vision hast und einen gro-ßen Plan und dir keine Kritik mehr einfällt.

Gleichgewicht

Es geht darum, TräumerIn, RealistIn und KritikerIn ins Gleichgewicht zu bringen. Die meisten Menschen haben viel von der KritikerIn, etwas von der RealistIn und nur wenig von der TräumerIn in sich.

Diese Übung stärkt deine TräumerIn, ohne die beiden anderen Rollen zu schwächen. Lebe jede Rolle hundertprozentig.

Ziele und Visionen entwickeln

Der Nutzen der Disney-Strategie für den Erfolg ist die Denkrichtung: Nicht sofort ans Realisieren und Umsetzen denken, oder an das, was schief gehen könnte, sondern an Ziele und Visionen.

Es wird immer zuerst das Machbare ins Visier genommen. Die Disney-Strategie zeigt deutlich, woran eine kreative Strategie bei Einwänden oft scheitert: Wenn du Einwände vorbringst, befindest du dich in der Kritikerdenkhaltung.

Neue Ideen

Du brauchst eine neue Idee, weil du zum Beispiel im Hundetraining fest steckst. Wir arbeiten mit Bodenankern. Wie Anker funktionieren, kannst du hier nachlesen.

Beschrifte vier Karten mit den Rollen: Neutrale Position, Träumerin, Realistin und Kritikerin und lege die Karten als Bodenanker im Zimmer aus.  Das heißt, überlege dir, wo der beste Platz für die verschiedenen Positionskarten ist. Achte auf einen angemessenen Abstand zwischen den Karten. Die neutrale Position liegt außerhalb, so dass du von dort die Karten Träumerin, Realistin und Kritikerin im Blick hast.

Stelle dich nun auf die Karte der Träumerin und überlege dir, wann du schon einmal besonders erfolgreich Ideen, Visionen entwickelt hast. Wann dir etwas Neues eingefallen ist. Gehe in diese Situation hinein und spüre, wie du dich dabei fühlst. Was siehst du? Hörst du vielleicht etwas? Was fühlst du und wie genau fühlt sich das an?

Für die Rolle der Realistin gehst du genauso vor. Stelle dich auf den Platz der RealistIn und erinnere dich an eine Situation, in der du et-was sehr gut umgesetzt hast. Wie fühlst du dich?

Wiederhole diesen Vorgang für die Rolle der Kritikerin. Wenn du also am Ort der Kritikerin stehst, dann erinnere dich an eine Situation, in der du etwas konstruktiv auf Stärken und Schwächen untersucht hast. Wie fühlst du dich dabei? Wo sitzt dieses Gefühl…?

Zurück zur Idee

Stelle dich auf die Neutrale Position und überlege: für welche Situation brauchst du jetzt neue Ideen? Gehe mit diesem Problem, dieser Frage auf die Karte der Träumerin und lasse deiner Phantasie freien Lauf. Mit den Ideen, die du hier bekommst, gehst du zum Ort der Realistin und überlegst, wie sich die Ideen umsetzen lassen. Anschließend nimmst du den Platz der Kritikerin ein und prüfst die Vorschläge der Realistin auf Stärken und Schwächen.

Hast du eine Lösung gefunden? Prima! Wenn es noch Einwände gibt, dann durchlaufe die Stationen Träumerin, Realistin und Kritikerin erneut und suche nach einer Idee, die den Einwand aufnimmt…

Du kannst es natürlich auch wie Walt Disney machen und verschiedene Orte in der Wohnung festlegen, an denen du träumst (vielleicht das Sofa…), umsetzt (vielleicht der Schreibtisch…) und konstruktiv kritisierst (vielleicht…).

Beitragsdetails

Tags » , , «

gravatar

Kategorie » Artikel, Mentaltraining, NLP «

Trackback: Trackback-URL |  Kommentar-Feed: RSS 2.0 | 1276 Worte

Beitrag kommentieren

Kommentar schreiben ...

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

(X)HTML Tags zur Formatierung der Kommentare

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>